Manchmal (viel zu selten) lese ich ein Buch (fertig). Letztes Jahr habe ich in einer der offenen Bücherboxen in Graz „This Is Going To Hurt“ von Adam Kay gefunden und verschlungen. Und das ist ein Qualitätsmerkmal, denn üblicherweise liegen Bücher für Monate neben meinem Bett und ich bewege mich mit einer Seite pro Monat vorwärts.

„This Is Going To Hurt“ erzählt in Tagebuchform von Adams Erlebnissen als junger Assistenzarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe in Großbritannien. Die kurzen Geschichten sind mal lustig, mal ernst, aber stets unterhaltsam. Sie zeichnen aber auch ein aufschlussreiches Bild vom britischen Gesundheitssystem aus der Sicht eines Insiders. Einem System das aus allen Nähten platzt und junge Ärzte mitunter an den Rand des Wahnsinns treibt. Und so ist der Titel des Buchs nicht nur ein Spruch den man vom Arzt hört; er beschreibt auch was man als Leser tatsächlich fühlt, besonders am Ende des Buchs.
Eine Anekdote aus dem Buch möchte ich hier kurz wiedergeben. Adam schlägt bei jeder Geburt im Krankenhaus seinen eigenen Namen für das Baby vor. Und endlich, nach Jahren, passiert es tatsächlich und ein Junge bekommt den Namen Adam. Kurz nachgerechnet stellt sich heraus, dass bei der großen Anzahl von Geburten denen Kay beigewohnt hatte und der statistischen Häufigkeit des Vornamens „Adam“ in Großbritannien mindestens acht Kinder hätten Adam heißen müssen. Adam Kay hat demnach aktiv sieben Mütter daran gehindert ihren Nachwuchs Adam zu taufen.