Im Sommer habe ich die Ausstellung „Photography is a Language“ des Fotografen Alec Soth im Kunsthaus Wien besucht. Ausgestellt wurde ein Querschnitt aus seinen Werken, von Sleeping by the Mississippi, wo Alec Soth entlang den Ufern des Mississippi reist und Menschen und Orte mit der Kamera dokumentiert, bis zu seinem aktuellsten Werk I know how furiously your heart is beating, einer Serie persönlicher Portraits, die kein Narrativ hat. Sie ist Soths Wiedereinstieg in die Fotografie nach einem Jahr.
Neben den Motiven und Geschichten fand ich auch die Qualität der Bilder beeindruckend. Selbst große Vergößerungen erschienen noch gestochen scharf. In einem Film der bei der Ausstellung gezeigt wurde fand ich auch heraus warum: Soth fotografiert im Großformat. Das Aufnehmen von Fotos gleicht mit dem Aufbauen der Kamera, dem Einstellen des Ausschnitts und der Belichtung fast einer Zeremonie. Und wie Soth in einem Interview richtig sagt: „Das Großformat ist anders als 35mm, wo man eine Menge kleiner Negative bekommt. Bei einem Großformatnegativ schlägt jedes Foto direkt ein: Bam!“
Und schließlich mündete der Ausstellungsbesuch im Kauf seines Buchs Niagara. Mit Portraits und gewaltigen Naturaufnahmen der Wasserfälle erkundet Soth die Gegend, die von verliebten Brautpaaren zum Heiraten oder für die Flitterwochen besucht wird, aber auch ein Hotspot für Suizide ist.