Aha? Analoger Herbst in Andalusien

Alhambra, Granada

Wenns es daheim kalt wird und trotzdem Urlaub konsumiert werden muss, dann geht es in den warmen Süden. Und an einem grauen Herbsttag bin in den Flieger gestiegen um im südspanischen Andalusien noch ein wenig Sonne zu tanken bevor der Winter kommt.

Meine Reise startet in Sevilla. Es ist kalt und regnerisch, aber trotzdem spaziere ich durch die Straßen der Stadt, mal eng und verschlungen, mal breit mit mehrspurigen Straßen, und esse meine erste Salmorejo. Meine Reise führt mich weiter nach Granada. Das Zugnetz in Spanien ist ziemlich gut ausgebaut, und viele große Städte kann man mit den Hochgeschwindigkeitszügen (AVE) erreichen. Trotz Regen besuche ich hier die Top-Sehenswürdigkeit Andalusiens: die Alhambra. Der Audioguide erzählt von der Geschichte der vielen Paläste und Höfe, und auch nach einigen Stunden am Gelände habe ich den Eindruck, noch nicht alles gesehen zu haben. Besonders um den großen Garten noch einmal zu besuchen muss ich bei besserem Wetter wieder kommen.

Jetzt wird es Zeit eine Bekannte zu besuchen, die ich vor einigen Jahren in Andalusien kennengelernt habe. Sie wohnt in Cabo de Palos (Murcia), was ein gutes Stück von Granada entfernt, und öffentlich nicht sehr gut erreichbar ist. (Man kann Andalusien sehr leicht bereisen, und auch innerhalb von Murcia kommt man leicht von A nach B, aber Reisen über die Grenzen der Regionen hinweg gestalten sich oft schwieriger, und oft ist ein Umweg über Madrid notwendig.) Daher fahre ich mit einem BlaBlaCar mit. BlaBlaCar ist ein Ride Sharing Service, wo man seine Autofahrt von A nach B inserieren kann, und wo potenzielle Mitfahrer*innen für einen festen Betrag ihre Mitfahrt buchen können.

Meine Fahrerin ist Marta, und mit uns fahren auch noch zwei ihrer Mitstudierenden mit nach Cartagena. Marta kann, wie ich schon im Verlauf unserer Nachrichten draufkomme, kein Wort Englisch. Beim Schreiben geht das noch – ich kann Spanisch relativ gut lesen, und antworten kann ich mit Hilfe von Google Translate. In echt ist die Kommunikation dann schon bedeutend schwieriger, aber ihre Studienkollegin kann ein paar Worte Englisch und wir unterhalten uns ein wenig am Weg Richtung Murcia.

In Cartagena habe ich ein bisschen Zeit bis mein Bus Richtung Cabo de Palos geht. Cartagena ist eine kleine Universitäts- und Hafenstadt am Mittelmeer, und hat mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick denken würde. Von den Resten des alten Castillos aus hat man einen phantatischen Ausblick auf das Meer und das Umland und ein Highlight ist bestimmt das römische Amphitheater, dessen Überbleibsel von der römischen Vergangenheit Cartagenas zeugen.

Den Abschluss meiner Reise bildet ein kurzer Aufenthalt in Sevilla, wo es mittlerweile zum Glück aufgehört hat zu regnen. Im Mercado de Triana mache ich einen Kochkurs, und lerne nicht nur wie man Paella macht oder Cava am besten zu einem köstlichen Sorbet verarbeitet, sondern auch, dass in eine Salmorejo viel, viel, wahnsinnig viel Olivenöl kommt. Gemeinsam mit den anderen „Schüler:innen“ genieße ich das Essen, und lasse den letzten Abend in Spanien mit einem Gläschen Rotwein ausklingen.

Die Fotos sind übrigens nicht 100% analog, da hab ich ein bisschen geschummelt.

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